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Degenerative Myelopathie

Die Degenerative Myelopathie ist beim Berner Sennenhund eine vergleichsweise neue Krankheit, für die es erst seit wenigen Jahren einen Gentest gibt. Zuerst nachgewiesen wurde sie beim Deutschen Schäferhund, weshalb sie zunächst als „Schäferhund-Myelopathie” bezeichnet wurde. Aber neben einigen weiteren Hunderassen ist auch der Berner davon betroffen.

Die Degenerative Myelopathie (kurz: DM) ist eine langsam fortschreitende Rückenmarkserkrankung, die für den Hund schmerzfrei verläuft. Die ersten Symptome äußern sich in einer gestörten Koordination der Hinterhand. Das Gangwerk der Hunde wird unsicherer, sie stürzen häufiger und schleifen mit den Krallen über den Boden oder überköten. Beim Laufen setzen sie ihre Pfoten auf der Rückseite auf.

Die DM kann zweifelsfrei nur durch eine Autopsie festgestellt werden, die Diganose am lebenden Hund erfolgt mittels Gentest und Ausschlussdiganose. Wenn keine anderen Erkrankungen wie Cauda Equina, Spondylose oder Bandscheibenvorfälle diagnostiziert werden und der Gentest positiv auf DM hinweist, geht man von einer DM aus.

 

Durch Rollwagen, gezieltes Bewegungstraining und Physiotherapie kann man den Hund zwar unterstützen, für die DM gibt es leider keine Heilung, sie schreitet immer weiter voran. Die Lähmungen werden schlimmer und betreffen irgendwann nicht mehr nur die Hinterhand, sondern auch die Vorhand. Der Hund verliert nach und nach die Kontrolle über Kot- und Urinabgabe, und in fortgeschrittenen Stadien kann auch die Atmung und das Schlucken beeinträchtigt sein. Letztendlich muss der Besitzer abwägen, wann keine Lebensqualität für den Hund mehr gegeben ist und er erlöst werden muss.

 

Auch wenn nur relativ wenige Berner an DM erkranken, seit es den Gentest gibt, ist jeder erkrankte Hund einer zu viel. Mithilfe des Tests können Verpaarungen so geplant werden, dass keine Hunde mehr mit zwei Kopien des Risiko-Gens geboren werden müssen -zumindest nach dem heutigen Stand der Wissenschaft, die DM ist noch nicht komplett erforscht-.

Für Berner Sennenhund gibt es im Gegensatz zu anderen Rassen zwei Exone, die betroffen sein können. Daher ist es wichtig, beide Exone testen zu lassen. 

 

Für die DM gibt es drei Genotypen:

  • N/N: Frei, der Hund trägt keine Kopie des Risiko-Gens und kann es somit nicht an seine Nachkommen weitergeben, er kann nicht an DM erkranken

  • N/DM: Träger, der Hund trägt eine Kopie des Gens und wird dies zu 50% an seine Nachkommen weitergeben, der Hund wird aber nicht an DM erkranken

  • DM/DM: Betroffen, der Hund trägt zwei Kopien des Gens und gibt die zu 100% an seine Nachkommen weiter, es besteht die Möglichkeit, dass er an DM erkranken wird.

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