Berner Sennenhunde
vom Marienstätter Hof
Altersstrukturwert
Der Berner Sennenhund gehört leider nicht zu den Rassen mit einer besonders hohen Lebenserwartung, daher ist eins der wichtigsten Zuchtziele die Steigerung der Lebensdauer. Ein Instrument mit dem dies erreicht werden soll, ist der so genannte Altersstrukturwert (kurz: ASW), der 2006 vom DCBS eingeführt wurde. Dieser Wert errechnet sich aus dem aktuellem und dem erreichten Alter der Vorfahren des Hundes. Zunächst nur auf die letzten drei Generationen beschränkt, wurde der Wert im Jahr 2014 um eine weitere Generation erweitert, sodass in die Berechnung des Wertes das Lebensalter der Eltern, Großeltern, Urgroßeltern und Ururgroßeltern einfließt.
Der ASW ist kein fixer Wert; solange ein Hund noch lebende Vorfahren hat, steigt der ASW von Jahr zu Jahr. Die Elterngeneration fließt am stärksten in die Berechnung des ASW ein, sie wird mit dem Faktor 2 gewichtet, die Generation der Großeltern mit dem Faktor 1, die Generationen der Urgroßeltern und Ururgroßeltern mit 0,5. Leben beispielsweise beide Eltern des Hundes, steigt sein ASW um vier Punkte pro Jahr. Mit folgender Formel kann der ASW für einen Hund berechnet werden:
2*(Summe Alter der Eltern)+1*(Summe Alter der Großeltern)+0,5*(Summe Alter der Urgroßeltern)+ 0,5*(Summe Alter der Ururgroßeltern)
Für DCBS Hunde wird der ASW in der Zuchtdatenbank bei jedem Update neu berechnet. Auf der Homepage des DCBS gibt es einen Rechner, mit dem man den ASW seines Hundes berechnen lassen kann sofern das Alter der Vorfahren bekannt ist. https://www.dcbs.de/asw.html
Um das durchschnittliche Alter der Vorfahren herauszufinden, muss man bei dem 4-Generationen-ASW den Wert durch 20 teilen, bei dem alten 3-Generationen-ASW durch 12. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über verschiedene ASW und dazu gehörend das jeweilige Durchschnittsalter der Vorfahren eines Hundes.
Der derzeitige Altersstrukturwert, der mindestens erreicht werden muss, damit ein Hund zur Körung zugelassen wird, liegt für Rüden bei 130 und für Hündinnen bei 120. Mit dem ASW soll sichergestellt werden, dass Hunde mit vielen sehr jung verstorbenen Vorfahren nicht in die Zucht gelangen; aber auch, dass Hunde, die noch sehr viele junge lebende Vorfahren haben, nicht zu früh in die Zucht gelangen.
Das erste Bild zeigt einen Hund mit einem ASW von 120. Die Eltern und Großeltern sind relativ jung und da die beiden Generationen den größten Einfluss auf den ASW haben, ist der Wert für den Hund gering. Zwei Jahre später liegt der ASW bereits bei 136; weitere zwei Jahre später liegt er bei 152, angenommen die Eltern und Großeltern sind nach wie vor am Leben und alle weiteren Vorfahren sind mit 8 Jahren verstorben.
Ein Vorteil des ASW liegt darin, dass Hunde mit besonders vielen jung gestorbenen Vorfahren nicht oder erst in einem höheren Alter zur Zucht zugelassen werden können.
Der Nachteil liegt darin, dass in keiner Weise berücksichtigt wird, woran die Vorfahren gestorben sind. Es macht natürlich einen Unterschied, ob ein Hund mit 3 Jahren an Krebs gestorben ist oder ob er einen Unfall hatte.
Der ASW ist ein einfaches Mittel, um sich einen schnellen Überblick über die Lebenserwartung der Ahnen eines Hundes zu verschaffen. Er hat jedoch keinerlei Aussagekraft darüber, ob ein Hund ein hohes Alter erreichen oder früh sterben wird, aber bei dem ASW liegt die Annahme zugrunde, dass ein Hund mit einem hohen ASW -also vielen alten Vorfahren- tendenziell ein höheres Lebensalter erreichen als Hunde mit einem sehr niedrigen ASW. Der ASW ist nur eines von vielen Hilfsmitteln, die Züchtern zur Verfügung stehen, wenn es beispielsweise darum geht, einen Zuchtrüden auszuwählen oder eine zukünftigen Zuchthund aus einer bestimmten Linie zu kaufen.